Solche und andere Phrasen im Berliner Dialekt haben uns dazu gebracht, uns in unserer Projektwoche vor den Sommerferien tiefergehend mit dem Berliner Dialekt zu befassen.
Wie viele Berliner ''berlinern'' überhaupt noch? In welchen Bezirken wird noch am meisten berlinert? Stirbt der Dialekt bald aus? Diesen und weiteren Fragen versuchten wir in den fünf Tagen auf den Grund zu gehen.
Nach ausführlicher Recherche über Geschichte, Grammatik und Wortschatz an den ersten beiden Tagen machten wir uns am Mittwochmorgen auf nach Berlin, im Gepäck ein Quiz mit 15 Fragen. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und führten unsere Befragung in den Bezirken Charlottenburg und Mitte sowie Wedding und Köpenick durch. Zu Beginn gestaltete sich die Suche nach "kooperativen" Personen schwierig.
Nach und nach hatten wir die richtige Strategie entwickelt, um einigen Passanten ein paar interessante Antworten zu entlocken.
Wir befragten insgesamt 67 Personen im Alter von 15 bis über 65 Jahren aus verschiedenen Berufsgruppen, vom Rentner über Angestellte, Studenten und Beamte bis hin zu Arbeitslosen. Vor allem gebürtige Berliner schnitten besonders gut ab. Am erfolgreichsten waren die "Ur-Berliner", die durch ihren ausgeprägten Berliner Dialekt viele richtige Antworten erzielen konnten. Auffallend war auch, dass Migranten und Zugezogene sich der Umfrage stellten und sich interessiert zeigten. Unsere Auswertungen ergaben, dass die Stadtteile Mitte und Charlottenburg mit jeweils elf von 14 richtigen Antworten sehr gut abschnitten. Die Stadtteile Wedding und Köpenick schnitten mit weniger als zehn korrekten Antworten überraschend schwächer ab.
Zusammenfassend muss man jedoch sagen, dass die ''Berliner Schnauze'' im alltäglichen Sprachgebrauch nur noch selten genutzt wird. Viele benutzen unbewusst Bruchstücke des Dialekts, z.B. ''Wees ick nich'', ''Keene Ahnung'' oder ''Kieck ma da''. Doch der Wortschatz des Berliner Dialekts geht hörbar zurück. Da der Dialekt sich seit Jahrhunderten durch äußere Einflüsse und Zuwanderung entwickelt hat, wird er wahrscheinlich nie aussterben, sondern sich immer weiter vielfältig verändern.
Was man "Berliner Schnauze" nennt.
Enthält so manches fremdes Element.
Es hat uns Eigenart verliehen.
Und macht Berlin erst zu Berlin.
Projektgruppe: Kiecke Ma!