Voltaire est Charlie

C1

Nach den Terroranschlägen in Paris sind die Schüler und Schülerinnen der Voltaireschule tief betroffen und teilen in unterrichtlichen Gesprächen ihre Anteilnahme, aber auch Sorgen und Ängste mit. Insbesondere unter den Schülern, deren Frankreich-Austausch angesichts der derzeitigen Situation abgesagt wurde, sowie in verschiedenen Französisch- und Geschichtskursen wächst der Wunsch nach einer eigenen Stellungnahme.

So fand am Freitag, den 16.01.2015, zunächst eine Diskussionsrunde mit dem Staatssekretär im Bildungsministerium, Herrn Dr. Drescher, statt, bei der die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit hatten, über die Folgen des Attentats in Paris zu sprechen und sich über ihr Verständnis von Meinungsfreiheit und Demokratie auszutauschen. Im Anschluss demonstrierten sie unter Beteiligung zahlreicher Mitschüler ihre Solidaritätsbekundung für die Opfer des Terroranschlags: Charlie prägte schließlich in großen Lettern den Schulhof.

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Lena Boesing

Tag der offenen Tür 2015

DSC 0033 LargeErkenntnisse nach dem Tag der Offenen Tür der Voltaireschule 2015

Unfassbar: Voltaire wird noch bunter!

Nach einer schlechten Feier wacht man in der Regel am Tag darauf mit einem Kater auf. Der Kopf droht zu platzen, der Mund ist trocken, die Gesichtsmuskeln wie gelähmt: Wäre man doch nicht hingegangen. Hätte man doch vom Teller mit diesen Süßigkeiten genascht, nicht diese gekünstelten Gespräche mit Leuten geführt, denen man zuzulächeln sich gezwungen fühlt, obwohl man sie eh nicht mag. Und letzten Endes war es ja eh wieder dasselbe, wie letztes Jahr, wie so viele Male.

Gestern war wieder einmal Tag der offenen Tür bei Voltaire. Ich war da, ich habe von Anfang bis zum Ende alles mitgemacht. Ich bin sogar mit zwei Katern aufgewacht. Die heißen Mumpitz und Murmel. Sie schnurren und maunzen, aber Kopfschmerzen bringe ich nicht mit ihnen in Verbindung.

Nein, der Tag bei Voltaire war keine schlechte Feier, im Gegenteil: Er hatte Vieles von einer guten. Wer nicht dabei war, hat auch dieses Jahr viel verpasst. Soll ich Sie, verehrter Leser, neidisch machen? Ich habe mir von Physiklehrern einen Blitz aus der Nase ziehen lassen, mitbekommen, dass "Wer wird Millionär" mit politischen Fragen viel spannender sein kann, ich habe Rotkohlsaftbubbleteakugeln bestaunt und gelernt, wofür man sie verwenden kann, ich habe erfahren, wie man medizinisch-technischer Radiologie-Assistent am Ernst von Bergmann-Klinikum (einem Kooperationspartner der Voltaireschule) wird und was man im Naturkundemuseum alles lernen kann (ein weiterer Kooperationspartner), ich habe mir Videos aus und über Israel und Finnland angesehen, welche unsere Schülerinnen und Schüler dort bei ihrem Austauschaufenthalt hergestellt haben, ich habe Deutschland gepuzzelt und war begeistert zu erfahren, dass im Unterricht mit unseren schuleigenen iPads bereits Zeichentrickfilme auf Englisch produziert werden. Und dass es zukünftig möglich sein wird, das französische Abitur an unserer Schule abzulegen – wo gibt’s denn so was sonst noch?! (Nur noch einmal in ganz Brandenburg!!)

Bei all den Neuigkeiten und den Besonderheiten unserer Schule ist es nur allzu verständlich, dass der Andrang der interessierten Schülerinnen und Schüler und deren Eltern unvermindert groß war. Für die Informationsveranstaltungen der Schulleitung reichten die Plätze deshalb kaum aus  – selbst in der Mensa/Aula nicht ... Wir versuchen weiterhin, dieses Problem zu lösen!

So vieles habe ich jetzt noch nicht erwähnt, was eigentlich auch noch hierher gehört. Zum Beispiel: Wie gut die Organisation, der Auf- und Abbau von der Hand ging  – dank der zahlreichen tatkräftigen helfenden Hände, Schüler wie Lehrer wie engagierte Eltern, danke schön!!! Und: Wie schön es ist, ehemalige Schülerinnen und Schüler wieder zu treffen, zu hören, was sie jetzt umtreibt, was sie über die gemeinsame Zeit früher und die Zeit heute und morgen denken ... Für all das jetzt nicht Benannte bleibt der Trost, den ich im Lateinraum las: Semper aliquid haeret (Es bleibt immer was hängen).

Als ich zum Abschluss der Veranstaltungen noch die Feuershow im Pausenhof sah (und die muss man gesehen haben, die kann man nicht beschreiben), dachte ich mir schon: Diem non perdidi. Ich freute mich über die Erkenntnis, dass es anscheinend noch bunter zugeht in unserem Schulleben, und ich war frohgemut, am nächsten Tag nicht mit dem einen Kater aufzuwachen, sondern mit den anderen beiden.

Henning Siemers

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