Schüleraustausch Schweden

IMG 61601 SmallAm Samstagvormittag, den 30. Mai 2015, war es endlich soweit! Zehn SchülerInnen standen mit Frau Kaßner und Herrn Rösler aufgeregt am Flughafen Tegel, um die schwedischen AustauschschülerInnen des "Nacka-Gymnasiums" mit ihren begleitenden LehrerInnen in Empfang zu nehmen.
In der Woche vom 11. bis zum 17. Oktober 2014 hatten wir ja vorab schon eine aufregende Zeit in Stockholm verbracht.

Das gemeinsame Wochenende durften die Gastfamilien individuell gestalten. So haben wir unseren AustauschschülerInnen Potsdam und Umgebung gezeigt, zum Beispiel den Filmpark, die Biosphäre und die vielen Parks und Seen.
Am Sonntag, dem 31. Mai, trafen wir uns am späten Nachmittag in der BUGA, um gemeinsam ein bisschen Zeit zu verbringen.

Am Montag begannen die fünf Tage, an denen Frau Kaßner und Herr Rösler ein vielfältiges und interessantes Programm für unseren Besuch aus Schweden erstellt hatten.

Den ersten Block durften die AustauschschülerInnen den Unterricht ihrer Gastschüler mitverfolgen. Im zweiten Block haben wir, nachdem Frau Pölk uns offiziell empfangen hatte, eine kleinen Rundgang durch unsere Schule organisiert. Nach dem Mittagessen besuchten wir gemeinsam den Park Sanssouci.  Es wurden das Neue Palais, das Schloss Sanssouci, das Teehaus und vieles mehr besichtigt. Ein leckeres Eis am Luisenplatz rundete diesen schönen Nachmittag ab. Nach den ersten beiden Unterrichtsblöcken am Dienstag, dem 2. Juni, fuhren wir das erste Mal nach Berlin. Es gab eine "Berlin-Tour", bei der man viel Neues und Interessante lernte und kleinen Geschichten über die Hauptstadt lauschte. Besonders gefallen hat uns, dass die Führung sehr abwechslungsreich und kreativ gestaltet war.

Am Mittwoch hatte Herr Rößler eine extra Sportstunde im zweiten Block für die AustauschschülerInnen organisiert. Danach wurde das Stasi-Museum in Berlin-Lichtenberg besucht. Wir lernten bei der englischen Führung viel über den ehemaligen Minister für Staatssicherheit Erich Mielke und konnten dabei unser Hintergrundwissen gut gebrauchen. Wir sahen seine Büros und hörten den Erzählungen über verschiedene Familienschicksale aus dieser Zeit zu.

Am Donnerstag, dem 4 Juni, hatte die Klasse 10 L mit ihrer Deutschlehrerin im zweiten Block eine Unterrichtsstunde vorbereitet. Es wurde ein kleines Kennenlernspiel gespielt und die schwedischen SchülerInnen erlebten eine Deutschstunde mit uns. Nach der Mittagspause wurde der Neue Garten abgelaufen, so konnten wir das Marmorpalais und das Schloss Cecilienhof besichtigen. Dann wanderten wir zur Glienicker Brücke, um die Dauerausstellung in der Villa Schöningen zu besuchen. Dadurch lernten unsere AustauschschülerInnen noch viel Neues über die Geschichte des geteilten Deutschlands.

An unserem letzten gemeinsamen ganzen Tag radelten wir alle zusammen zur Pirschheide,  um dort eine Paddeltour zu machen. Es wurden drei Boote gemietet, mit denen wir einmal um die Insel Hermannswerder herum paddelten. Dieser Sport stärkte nochmal den Teamgeist mit unseren AustauschschülerInnen. Abends trafen wir uns alle mit unseren Familien und den betreuenden Lehrern zu einem Grillabend auf dem Schulgelände. Das war ein gelungener Abschluss der gemeinsamen Woche!

Am Samstag, dem 6. Juni, brachten wir unsere Austauschschüler wieder zum Flughafen und verabschiedeten uns.

Wir hoffen, dass der Kontakt bestehen bleiben wird und sich vielleicht neue Freundschaften gebildet haben.
Dafür danken wir denjenigen, die den Austausch organisiert haben, vor allem Frau Kaßner und Herrn Rößler sowie den schwedischen LehrerInnen Ewa Baedecke und Hans Kroon.
Außerdem wünschen wir uns, dass auch andere SchülerInnen die Möglichkeit haben werden, in den nächsten Jahren ebenfalls mit schwedischen SchülerInnen des "Nacka-Gymnasiums" in Kontakt treten zu können, um ebenso ereignisreiche Wochen erleben zu dürfen.

Marie Schnabel

Engagierte Eltern entfernen Splitterschutzwand

h%20Small Ein großer Dank gilt unseren beiden Hausmeistern sowie den Vätern Herrn Dr. Spitz, Herrn Meyer (Jahrgang 10),  Herrn Fischer (Jahrgang 9) sowie Herrn Messerschmidt (Jahrgang 11), die in ihrer Freizeit die Mensa sehr zügig und engagiert von der Splitterschutzwand befreiten.

Nun können in den ehemaligen KIS- Lagerraum, der nach den Sommerferien an die Mensa angegliedert wird, Fenster eingebaut werden.

Die Schulleitung

"Freude gab es nicht" Archivworkshop und Zeitzeugengespräch im Jüdischen Museum Berlin

Mit diesem Satz sorgte die 87-jährige Zeitzeugin Herta Weinstein für betretenes Schweigen. Es war die Antwort auf die Frage eines Schülers, ob sie denn während ihrer Schulzeit auch etwas wie Freude empfunden hatte. Eine ziemlich banale Frage eigentlich, jedoch mit dem feinen Unterschied, dass Herta Weinstein als Jüdin zur Zeit des Nationalsozialismus in Wien gelebt hat.

10L Sitzkreis mit Herta Weinstein kompr. AndereSie war am 1. Juni mit uns, der Klasse 10L der Voltaireschule Potsdam, im Jüdischen Museum Berlin zu Gast und war bereit, uns Fragen zu ihrem Leben zu beantworten.

Dem Zeitzeugengespräch voran ging jedoch ein interessanter Archivworkshop, in dem wir uns in kleinen Gruppen mit Originaldokumenten aus der NS-Zeit beschäftigt haben. Hierbei hatte jede Gruppe einen anderen thematischen Schwerpunkt zu bearbeiten, z.B. Schule, Kindertransporte oder Emigrationsmöglichkeiten. Alle Themen hatten aber etwas mit Herta Weinsteins Leben zu tun.

Das Gespräch an sich begann dann damit, dass alle Gruppen ihre Rechercheergebnisse vorstellten und Frau Weinstein dann dazu etwas aus ihrem Leben erzählte. Anschließend gab es die Möglichkeit für uns, Fragen zu stellen.

Aus ihren Erzählungen ergab sich ein für uns unvorstellbarer Lebensweg:
Als 11-jähriges Mädchen musste sie kurz vor Kriegsbeginn (1939) mit einem Kindertransport von Wien nach Großbritannien flüchten, ganz allein, ohne Menschen, die sie kannte. Herta Weinstein hatte jedoch das Glück bei Verwandten -ihrem Onkel- in Glasgow unterzukommen.  
Doch bereits zuvor musste sie Schreckliches durchleben, denn in Wien wurde ihr Vater nach der Angliederung Österreichs an das Deutsche Reich für einige Zeit gefangengenommen. Dies geschah während der Reichspogromnacht. Wir fragten Frau Weinstein, wie sie diese Nacht erlebte und die Tage danach, und ob sie uns davon berichten könne. Sie erwiderte, sie würde sich nur noch daran erinnern, dass ihr Vater verschwunden war. Alles andere hätte keine Rolle gespielt, da er einfach weg war. Er wurde Tage darauf aus der Haft entlassen und stand plötzlich kränklich vor der Haustür.

Einige Zeit später wurde Herta mit einem Kindertransport nach England geschickt. Ihr wurde dazu von ihren Eltern nichts erklärt. Sie fragte nicht, sondern befolgte einfach, was ihre Eltern ihr vorschrieben. Während Herta Weinstein ihre erste Zeit in Glasgow verbrachte, hatten ihre Eltern die Möglichkeit, im Mai 1939 auf dem Schiff "St. Louis" nach Kuba zu fahren. Der einzige Kontakt, den die Familie zueinander hatte, war das Schreiben von Briefen. Einige Ausschnitte wurden uns vorgelesen und alle lauschten ehrfürchtig. "Die Briefe erzählen mir, woran ich mich nicht erinnern kann", meinte die Zeitzeugin an einer Stelle. Diese persönlichen Dokumente handelten von den alltäglichen Erlebnissen und vor allem von der großen Sorge um ihre geliebten Eltern. Manchmal stockte Herta Weinstein, alte Erinnerungen holten sie ein. Doch sie fasste sich schnell wieder und so erfuhren wir, dass die "St. Louis" aus politischen Gründen nicht in Havanna anlegen durfte. Das Schiff musste zurückkehren nach Europa. Dort wurden die Flüchtlinge in vier Gruppen aufgeteilt.  
Hertas Eltern hatten das Glück, zu ihrer Tochter nach England einreisen zu dürfen. Im November 1940 hatte die Familie dann die Möglichkeit, in die USA auszuwandern.

Jahrzehntelang verweigerte Frau Herta Weinstein den Gebrauch ihrer Muttersprache – erst in den letzten Jahren erweckte sie ihr Deutsch wieder zum Leben, um u.a. von deutschen Jugendlichen verstanden zu werden. Wir haben sie verstanden.

Gruppenbild mit Dame kompr. AndereZum Abschluss fertigten wir noch ein "Gruppenbild mit Dame" an und bedankten uns noch einmal recht herzlich bei der Zeitzeugin und dem Archivleiter Aubrey Pomerance.

Durch die verschiedenen Themen-Workshops haben wir unser Wissen über den Holocaust erweitern können. Wir sind dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten, Originalakten in den Händen zu halten. Wir bewundern diese starke Person Frau Herta Weinstein, welche Jugendlichen von ihrer Lebensgeschichte erzählt und zu uns sagte: "Ich hatte einfach Glück! Riesengroßes Glück und die Chance, überleben zu können!"
Marie Schnabel & Felix Krassa (Klasse 10L)

Im Doppelpack zum Landesschultheatertreffen

Oranienburger Zeitung0002Einer nunmehr über 20-jährigen Tradition folgend, fand vom 02.06. bis 06.06.2015 das 8. Brandenburgische Landesschultheatertreffen statt – wieder in Oranienburg. Unter dem Thema "Forschendes Theater" trafen sich sechs Theaterkurse des Landes zum Präsentieren und Spielen.

Gleich zwei Projekte der 12. Klasse der Voltaireschule hatten die Hürde der Auswahl gemeistert. Mit "Schland und Schand – eine WM-Chronologie" zeigten zwei Theaterkurse ihre geteilten Meinungen zum Thema Fußball – zu Rassismus, Homophobie und Nationalismus im Kontext DES Volkssports in Deutschland.

"Play Back Forward" – der zweite Beitrag – hat sich der Frage gewidmet: Was können wir aus Geschichte lernen? Vier jugendliche Straftäter werden von fanatischen Wissenschaftlern, die eine Zeitreisemaschine entwickelt haben, unfreiwillig als Testpersonen benutzt. So treffen die Mädchen auf Persönlichkeiten, die wir nur aus Geschichtsbüchern kennen und erfahren dabei mehr über sich und ihre Zukunft.

Im Anschluss aller Präsentationen gab es jeweils eine Nachbesprechung der Stücke. Dieser Gedanken- und Erfahrungsaustausch war besonders funktional, da sowohl SpielerInnen und SpielleiterInnen wichtige Feedbacks für ihre weitere Arbeit erhielten.

Zu erwähnen sind auch die Workshops, z. B. zum Thema Fallen und Fliegen und SMS und Co, die als Ideenbörse dienten und alle Teilnehmer näher brachte.

Organisiert wurde das Treffen in Zusammenarbeit mit Oranienburger LehrerInnen für Darstellendes Spiel sowie der Brandenburgischen Landesarbeitsgemeinschaft für Theater in Schulen (BLAG TiS), die zur Aufgabe hat, das Fach Theater / Darstellendes Spiel als Unterrichtsfach zu stärken und die Zusammenarbeit der lehrenden Kollegen und Kolleginnen zu fördern.

Monika Grobler (FB Theater)