Anlässlich des diesjährigen Europatages wurden an unserer Schule dieses Jahr an drei Tagen fünf Workshops angeboten. Neu war dabei, dass zwei dieser Workshops von SchülerInnen für SchülerInnen organisiert und angeboten wurden. Trotz der unglücklichen Tatsache, dass sowohl am 09. als auch am 11.05. die gesamte Klassenstufe 10 aufgrund der Prüfungen (MSA) nicht an Workshops teilnehmen konnte, waren alle fünf Workshops mit SchülerInnen der Jahrgangsstufen 8 bis 12 gut gefüllt: Über 130 (!) SchülerInnen nahmen daran teil. Dafür möchten wir uns als OrganisatorInnen ganz herzlich bedanken.
Workshops der SchülerInnen
Männer und Frauen sind gleichberechtigt, aber ...
Im ersten der von SchülerInnen organisierten Workshops am Eröffnungstag ging es um die "Gleichstellung (von Mann und Frau) in Deutschland". Die TeilnehmerInnen hatten die Gelegenheit, in kleinen Gruppen über die Themen Gleichberechtigung in Schulen, von Alleinerziehenden in Ost und West und über die Frauenquote zu debattieren. Von interessanten Fakten bis hin zu Selbsterlebtem war alles dabei. Insbesondere beim Thema Frauenquote kamen die TeilnehmerInnen immer auf unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten. Während des Workshops konnten die TeilnehmerInnen auch durch den Vortrag der Gleichstellungsbeauftragten des Landes Brandenburg (Frau von der Lippe) viele interessante Fakten erfahren.
Gern mehr zum Thema Regenbogen
Im Workshop "Schule unter dem Regenbogen" erhielten die TeilnehmerInnen einen fachlichen Input von zwei ExpertInnen. Anschließend fand in kleinen Gruppen ein reger und offener Austausch zum Thema sexuelle Orientierung statt. Insbesondere das Konzept von Schülern für Schüler ist sehr gut angekommen. Es bestand sogar der Wunsch, diesen Workshop in dieser Form als Tradition fortzusetzen.
Workshops von Gästen
Unser Handeln global betrachtet
Der längste Workshop am 09.05. war ein Projekttag, der sich über vier Unterrichtsblöcke erstreckte. Nach einer kurzen Einführung in der Aula hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, an zwei von drei Workshops teilzunehmen. Diese hießen im Einzelnen: "Flucht – Migration – Integration", "Keep Cool! – Klimapolitik regional und global", "Fair Trade und nachhaltiger Umgang mit Konsumgütern".
Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse vorgestellt. Die Teilnehmer des ersten Workshops stellten dar, dass die meisten Menschen gar nicht, wie vermutet, nach Europa fliehen. Die meisten Menschen sind innerhalb Asiens auf Migration. Ferner ging es in dem Kurs um Fluchtgründe und daraus erwachsende Probleme.
Im zweiten Workshop wurde das Augenmerk auf den immensen Ressourcenverbrauch gelegt, den besonders die wirtschaftlich stark entwickelten Staaten verursachen. Die SchülerInnen erkannten schnell, dass diese Entwicklung zu großen, auch sozialen, Disparitäten zwischen den Menschen auf der Erde führt.
Der dritte Workshop befasste sich mit dem ökologischen Fußabdruck der Deutschen. Ferner wurden Möglichkeiten ausgelotet, Ressourcen zu sparen. Es wurde Fragen nachgegangen: wo es den nächsten Umsonst-Tausch-Laden für Kleidung gibt oder wer in Potsdam Lebensmittel tauscht, wo es in der Öffentlichkeit Obstbäume gibt oder wie man Elektronik erwirbt, die fair produziert wurde.
Nach der Vorstellung der Ergebnisse konnten wir Sabine Minninger (Referentin von Brot für die Welt) begrüßen, die den Tag mit einem Vortrag und einer Gesprächsrunde beendete.
Ist die EU nur positiv?
Am Mittwoch fand der Workshop "Europa im Blick – die EU und ihr Wirken für Brandenburg" statt. Nach einem Impulsvortrag über die Geschichte des Europäischen Bündnisses erfuhren die TeilnehmerInnen, wie die Verteilung der Fördergelder in der EU von statten geht und welche Projekte besonders unterstützt werden. Die TeilnehmerInnen empfanden den Workshop als sehr informativ, hätten sich aber gewünscht, auch etwas mehr über die Probleme bei der Verteilung von Geldern innerhalb der EU zu erfahren.
Mal eben eine Lösung finden?
Im Workshop der Young European Professionals (YEP) am 11.05. konnten die TeilnehmerInnen viel zum Thema Migrations- sowie Klimapolitik der EU lernen. Durch interessante Spiele, wie beispielsweise ein nachgestellter globaler Gipfel zum Thema Flüchtlingspolitik, wurden die Themen bearbeitet, und es war sogar möglich, einmal in die Rolle eines "echten" Politikers schlüpfen. Die TeilnehmerInnen lernten viel über die Rollen einzelner Länder und Organisationen in der Migrationspolitik und über ihren eigenen ökologischen Fußabdruck.
Am Ende des Seminars war allen deutlich geworden, wie schwierig es sein kann, Lösungen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen, auch wenn es manchmal von außen betrachtet recht simpel wirken kann. "Ein erfolgreicher und sehr schön gestalteter Tag mit vielen neuen Eindrücken," so meint Rosa aus dem 11. Jahrgang.
Gordon Schwedt (FBL Politische Bildung)