Gedenkminute für Samuel Paty

In unserer Schule wurde am Dienstag, den 03.11.2020, um 12:35 Uhr eine Gedenkminute für Samuel Paty eingelegt. Die Gedenkminute wurde mit folgenden Worten eingeleitet (Text und Vortrag durch das Team der Europa-BotschafterInnen):


Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

wir möchten Sie bitten, den Unterricht kurz einzustellen und uns Ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Gestern erinnerten europaweit Schulen an ein furchtbares Verbrechen, das die Menschen erschütterte. Am 16.10.2020 fiel der französische Geschichtslehrer, Samuel Paty, einem extremistischen Anschlag zum Opfer. Paty hatte in seinem Geschichtsunterricht die Meinungsfreiheit thematisiert und in diesem Zusammenhang eine Mohammed-Karikatur gezeigt und analysiert. Ein bereits terrorverdächtiger 18-jähriger Schüler enthauptete daraufhin den 47-jährigen Familienvater auf offener Straße.

Wir als Voltaireschule Potsdam wollen uns vielen europäischen Schulen anschließen und heute an diese Bluttat erinnern.

Dieses abscheuliche Verbrechen zeigt, wie schnell rote Linien überschritten werden können. Und es ist für uns ein Appell, dem politischen und religiösen Extremismus keinen Raum zu lassen. Doch man sollte sich hüten, aus diesem Verbrechen die falschen Schlüsse zu ziehen, denn friedlich lebende Muslime, und das ist die Mehrheit dieser Religion zugehörigen Menschen, haben nichts mit diesem Verbrechen zu tun.

Verantwortung, Solidarität und vor allem Toleranz sind Werte, die wir uns als Schule auf die Fahnen geschrieben haben und die wir als demokratische, gebildete und freie Menschen leben. Doch es stellt sich die Frage, wie wir umgehen sollen mit Intoleranz, die sich von allen Seiten in unsere Gesellschaft schleicht? Sollen wir den Intoleranten, die Menschen mit anderer Meinung schaden zufügen und nur ihre eigene Sichtweise zulassen, Toleranz entgegenbringen? Diese Fragen wollen wir in unser Gedenken einschließen.

Wir möchten Sie bitten, in der kommenden Minute Samuel Paty und allen anderen Opfern extremistisch motivierter Gewalt zu gedenken. Aus aktuellem Anlass gedenken wir auch den Opfern des schrecklichen Verbrechens gestern Abend in Wien.


 

Besuch bei der Bundeswehr

Am 08.10.2020 besuchten 20 interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 12 und 13 das Logistikbataillon 172 in Beelitz. Ziel des Ausflugs war es, den SchülerInnen zu vermitteln, was es heißt, Soldatin oder Soldat der Bundeswehr zu sein.

An vier Stationen lernten die InteressentInnen, wie sich Soldaten im Gelände verhalten und was zu ihrer Ausrüstung und zu ihren Aufgaben gehört. Im Team überwanden die SchülerInnen eine Hindernisbahn und hatten auch die Möglichkeit, in Einsatzfahrzeugen mitzufahren.

BW

Wir danken der Bundeswehr – auch für die Logistik mit Blick auf den Transfer von der Schule aus und dorthin wieder zurück.

Stefan Eisermann, Jg. 12 (Text und Foto) 

Wir miteinander Kunstprojekt "Die Macht der Bilder"

Am Freitag, den 02.10.2020, wurde das Kunst-Projekt "Die Macht der Bilder" von der Stiftung der Garnisonkirche vor der Nagelkreuzkapelle im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung präsentiert.

Macht1 Macht3Macht2
Mitgewirkt haben drei Schülerinnen aus dem 13. Jahrgang und fünf SchülerInnen aus dem 12. Jahrgang. Die Bilder sind am Bauzaun der Garnisonkirche ausgestellt und "freuen" sich auf interessierte Besucherinnen und Besucher.

Der Flyer zu den Veranstaltungen:Macht_F
Das Videotagebuch über die Entstehung der Bilder ist über folgenden Link zu sehen:

Susanne Lerche, FB Kunst (Fotos: S, Lerche, A. Lehmann)

Virtueller Austausch mit den "Reportern ohne Grenzen"

Am Donnerstag, den 24.09.2020, ermöglichte uns eine Videokonferenz den Einblick in die Welt der Organisation "Reporter ohne Grenzen". Wir trafen uns von 16:30 bis 18:00 Uhr auf Jitsi, einem Format für Online-Meetings, um mit Anne Renzenbrink über Pressefreiheit, Schutz von Medienschaffenden und die aktuelle Situation in der Türkei und Deutschland zu sprechen.

Zuerst erzählte uns Frau Renzenbrink etwas über sich: Wir erfuhren, dass sie eine Redakteurin in Hamburg ist, die Journalismus in Hongkong studiert hat. Außerdem arbeitete sie als Redakteurin in Nepal und Kambodscha und verbrachte drei Monate in China.

Sie hielt einen Vortrag, in dem sie allgemein über die Grundlagen der Pressefreiheit und die Arbeit der "Reporter ohne Grenzen" sprach. Die "Reporter ohne Grenzen" helfen zum Beispiel auch Journalistinnen und Journalisten in Not und ersetzen zerstörte oder beschlagnahmte Ausrüstung. Ebenfalls bieten sie Stipendienprogramme für JournalistInnen in Not an.

Darauffolgend zeigte sie uns eines der kreativen Projekte von R.o.G: "The Uncensored Playlist". Mit diesem Projekt sollen unzensierte Popsongs mit politischen Statements in kritischen Ländern, in denen die Pressefreiheit stark eingeschränkt ist, veröffentlicht werden. Da diese Länder keine einzelnen Songs löschen können, sondern nur die ganze Plattform, schafft es "Reporter ohne Grenzen" auf diesem Wege, ein wenig Meinungsvielfalt zu ermöglichen.

RoG_Weltkarte_2020
Deutschland sei übrigens "nur" auf Platz 13 der Rangliste der Pressefreiheit (2019), erzählte uns Frau Renzenbrink. Dies liegt daran, dass es schon viele verbale Angriffe auf JournalistInnen in Deutschland gab und aktuell eine Erosion der Medienvielfalt ihren Lauf nimmt.

Diese Videokonferenz war wirklich sehr spannend und informativ. Wir haben gelernt, Medien in Zukunft genauer und kritisch zu betrachten; und dass es wichtig ist, sich weiterhin intensiv mit dem Thema der Pressefreiheit auseinanderzusetzen.

Ida M., Jg. 11 (GK Politische Bildung)