Von Potsdam nach Helsinki Schüler*innenaustausch 2023

Der Rückbesuch des Finnlandaustausches war ein voller Erfolg. Nach reibungsloser Ankunft in Helsinki und einem großen Wiedersehen mit den finnischen Austauschschüler*innen in deren Schule, der Martinlaakson Lukio, ging es am Donnerstag direkt mit Hospitationen und dem ersten von insgesamt drei Ausflügen nach Helsinki weiter. Dort besichtigten wir unter anderem die Zentralbibliothek "Oodi", die Felsenkirche, den Dom zu Helsinki und das berühmte "Musiikkitalo" (finnisch für Musikhaus).

Am Freitag wurden wir Zeugen eines typisch finnischen Improvisationswettbewerbs der Highschool, und viele von uns kamen Sonnabend in den Genuss einer echten finnischen Sauna mit Swimmingpool und Meerwasserpool.

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Sonntag und Montag verbrachten wir nach einer circa zweistündigen Fährüberfahrt in Tallinn. Wir wohnten in einer kleinen Jugendherberge mitten in der historischen Altstadt, die wir ebenfalls erkunden konnten. Nach einem Ausflug zum Outdoormuseum im Stadtteil Rocca al Mare und an die Ostsee ging es wieder zurück nach Finnland.

Der Austausch war eine kulturelle Bereicherung, ein kleines Abenteuer außer der Reihe und vor allem eine tolle Möglichkeit, international Freunde zu finden und das Leben in einem anderen Land ganz nah miterleben zu können.

Hanna M., Jahrgang 12 (Text; Fotos: Monika Kneifel-Grobler)


Der Finnlandaustausch findet nun schon 20 Jahre lang statt. Neben den Schüler*innen-Gruppen haben auch viele Lehrer*innen unserer Schule unsere Partnerschule bereits besucht.

Einstehen für Menschenrechte

Voltaire-Schüler:innen schreiben hunderte Briefe

Bereits im Dezember 2022 haben Schüler:innen der Voltaireschule hunderte Briefe geschrieben.

Darin appellierten sie an die Regierungen verschiedener Staaten, Menschenrechte einzuhalten und zu schützen. Mancher Brief wurde auch an ausgewählte Betroffene selbst adressiert, deren Menschenrechte verletzt werden, um ihnen Mut und Unterstützung zuzusprechen ("Soli-Briefe"). Die Teilnahme fand auf ausdrücklich freiwilliger Basis statt.

Amnesty Jedes Jahr im Dezember organisiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International den sogenannten Briefmarathon.

Weltweit sind dabei alle Menschen dazu aufgerufen, mit der Kraft ihrer vielen (hunderttausenden) Briefe Druck auf Regierungen auszuüben, um Menschenrechtsverletzungen einzustellen.

In vielen Fällen habe das, so Amnesty International, bereits zu Verbesserungen geführt.

So wurde zum Beispiel die iranische Frauenrechtlerin Yasaman Aryani aus langjähriger und unrechtmäßiger Haft entlassen.
Nun bekam die Voltaireschule die offizielle Urkunde für die Teilnahme am Briefmarathon.

René Schwarzpaul, FB Politische Bildung

On a gagné!

Die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Französisch in Jahrgang 12 berichten zweisprachig über den Wettbewerb "Traité de l'Élysée de la jeunesse", bei dem sie gewonnen haben.

In der Vergangenheit waren Deutschland und Frankreich oft in Feindseligkeiten verwickelt. Sie führten Krieg miteinander und konkurrierten nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich. Nach und nach wurden Verträge geschlossen, um die deutsch-französische Freundschaft zu besiegeln und die Versöhnung zu vollenden. In diesem Aspekt spielte der Élysée-Vertrag eine große Rolle. Als jüngere Generation fühlen wir uns nun in der Verantwortung, diese Zusammenarbeit zu pflegen und fortzuführen. Tatsächlich darf sich die angespannte Vergangenheit nicht wiederholen und muss auch heute noch aufgearbeitet werden.

Der eben schon erwähnte Élysée-Vertrag war das Fundament der amitié franco-allemande und ist somit ein sehr wichtiges Thema, was gerade bei jungen Leuten zur Sprache kommen sollte. Beispielsweise durch das Mittel eines Wettbewerbs. Wir nahmen als Französisch-Leistungskurs an einem Wettbewerbsprojekt von Libingua teil. Aufgabe war es, Ideen zu finden und Konzepte zu entwickeln, um die deutsch-französische Freundschaft zwischen jungen Menschen zu fördern. Ebenfalls sollten Schüler:innen motiviert werden, in Zukunft die Möglichkeiten des AbiBacs - des bilingualen Abiturs - wahrzunehmen. Diese Herausforderung nahmen wir mit Freude an.

In Gruppen fanden wir uns zum Brainstormen zusammen und finalisierten nach und nach unsere Ideen. Von Festivals zu Onlineportalen war alles vertreten. In mehreren Blöcken arbeiteten wir an unseren Projekten, wobei wir mit einer Mindmap, als Grundlage für einen späteren Erklärtext, begannen. Dabei war die Voraussetzung, einen Bezug zu den verschiedenen Punkten des Élysée-Vertrages herzustellen, was uns allen gut gelang.

Außerdem war ein kreatives Produkt Teil der Wettbewerbsanforderungen. Wie das Wort Kreativität schon sagt, war das Ergebnis eine Vielzahl von bunten Ideen wie Collagen und Internetseiten. Unsere fertigen Produkte präsentieren wir einander und waren begeistert von den glorreichen Ergebnissen unserer europäischen Mitschüler:innen. Vor Freude hätten wir fast die Europahymne gesungen ...

Die Krönung dieser erfolgreichen Projektarbeit war die Überbringung der fröhlichen Nachricht, dass wir gewonnen haben. Yuhu! Der Preis besteht aus einer Reise in unsere "ferne" Hauptstadt Berlin, wo uns eine interkulturelle Begegnung ermöglicht werden wird. Dankbarer können wir nicht sein.

Vive l’amitié franco-allemande!


Frz-Flyer2 Il était une fois un cours de première abibac au lycée Voltaire à Potsdam.

C'était nous, le cours abibac LK12.

Un beau jour, nos profs nous ont proposé une idée exceptionnelle: nous faire participer à un concours libingua international.

Le but était de créer des projets qui ont un lien avec le traité d'Aix de la Chapelle pour renforcer l'amitié franco-allemande.

Nous étions très motivés d'y participer, donc on se séparait en quatre groupes. Avec notre créativité nous réalisions quatre concepts afin de créer le contact entre les citoyens français et allemands.

Le premier groupe a imaginé un festival de musique avec des chanteurs et chanteuses de la France et de l'Allemagne. Un autre groupe s'occupait avec l'idée d'un festival culinaire afin de découvrir des spécialités de l'autre pays. En plus, il y avait deux sites web, un site de matériels d’école, pour des profs et une plateforme pour un échange entre Français et Allemands et apprendre l'un de l'autre.

Après l'envoi, nous avons attendu les résultats avec impatience.

Quelques semaines plus tard, alors qu’on avait presque oublié le concours nous recevions la bonne nouvelle: tous nos projets avaient gagné!!

Par conséquent, on était invité à aller à Berlin pour rencontrer la classe gagnante de la France.

Jugend und Europa

In zwei Workshops diskutierten Voltaireschüler*innen über europäische Politik

Im Rahmen der Europawochen an der Voltaireschule gab es in diesem Jahr gleich zwei Workshopangebote, an denen Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9, 11 und 12 teilnehmen konnten. Die 'Deutsche Gesellschaft' e.V. war dafür mit zwei Teams am 19.04.2023 zu Besuch und arbeitete mit den Schülergruppen jahrgangsübergreifend und ganztägig in folgenden Workshops: "Alles Verhandlungssache? LGBTQ*-Rechte und Anti-Diskriminierung in der Europäischen Union" sowie "EuropaUndWir - ein Werkstattgespräch zur Europäischen Union".

Drei Schülerinnen berichten von ihren Erfahrungen

(1) "Wir haben uns in unserem Workshop mit LGBTQ*-Rechten in der EU befasst. Am Anfang haben wir uns mit unbekannten Wörtern, welche die EU aber auch LGBTQ*-Gruppen betreffen, beschäftigt. Im Anschluss fand ein Planspiel statt, in dem wir uns mit einem Fallbeispiel (für das Rechtsstaatlichkeitsverfahren* in der EU) beschäftigten. Dieses Planspiel haben wir in Form einer Sitzung inszeniert. Dabei konnten wir argumentieren und miteinander diskutieren. Der Workshop war sehr spannend und aufklärend. Wir freuen uns schon auf den nächsten Workshop."

WS_LGBTQ-1*Wenn ein EU-Mitgliedsstaat gegen bestimmte Werte der EU verstößt, kann dies seit Anfang 2021 finanziell geahndet werden.



Antonia B. und Maya K., 9G

(2) "Am 19.04.2023 nahmen Schüler*innen der 9., 11. und 12. Klassen an einem der Europa-Workshops an unserer Schule zur Zukunft der EU teil. Dieser ist eines von zehn Zukunftspanels in ganz Brandenburg. In drei Gruppen führten wir zu den Themen 'Europa in Zeiten von Krieg', 'Sozialpolitik der EU' und 'Digitalisierung' Diskussionen und erarbeiteten Mindmaps und Plakate mit unseren Ideen.

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Dabei konnten wir in unseren Gruppen miteinander über Kritik, Ideale und Verwirklichungen reden. Während der gegenseitigen Vorstellung unserer Projekte standen vor allem Frieden, Akzeptanz, Toleranz und Zusammenhalt im Mittelpunkt."

Mathilda Sch., Jg. 12


Fotos: Gesine Dannenberg, FBL Politische Bildung