Sommerakademie statt Feriencamp
Habt Ihr schon einmal von den Deutschen Schülerakademien gehört? Nein? Ich auch nicht – zumindest bis zum Anfang des Jahres, als mir meine Tutorin Informationen dazu schickte und mich fragte, ob ich daran nicht interessiert sei.
Die Schülerakademien sind Kurse, die in den Sommerferien durch die Stiftung Bildung & Begabung organisiert werden. Diese Kurse beschäftigen sich dabei jeweils mit einem spezifischen Thema – und bei diesen ist eigentlich für jede/n etwas dabei. Dieses Jahr boten verschiedene Fachleute Themen an wie: "Was ist Sprache?", "Die Farben der Sterne - Spektroskopie in der Astronomie", "Quanteninformationstheorie - ... von Vektoren, Verschränkung und Verschlüsselung", "Gerechtigkeit – was ist das eigentlich?", um nur einige zu nennen.
Normalerweise finden die Kurse mit einer Dauer von ca. drei Wochen in verschiedenen Internaten in Deutschland statt; das fiel aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr allerdings weg. Stattdessen fanden die Akademien in verkürzter Form digital statt.
Ich bin in meinen Erstwunsch-Kurs gekommen: "Die Commedia dell´Arte – Von Pantalone zu Mr. Burns". Thema des Kurses waren die Figuren-Archetypen, wie es sie in dieser ersten Art des Berufstheaters gab.
Auch heute noch beruhen Charaktere in Film und Fernsehen auf diesen. Innerhalb einer Woche lernten wir dabei theoretische Inhalte zum Thema, schauten gemeinsam Filme und wandten diese Inhalte darauf an, lernten einen Comic-Zeichner kennen und machten auch (so gut es online möglich war) praktische Übungen zu Theater und Schauspiel, indem wir eigene Figuren entwickelten.
Hauptaufgabe war es, sich selbst eine Idee für einen Film oder ein Theaterstück zu überlegen und eine Szene dafür zu schreiben. Diese sollte dann als eine Art Storyboard festgehalten werden.
Aber die Woche bestand nicht nur aus Lernen: Am Abend gab es die Möglichkeit, sich privat und kursübergreifend auszutauschen, sei es um Indonesisch zu lernen, online zusammen Spiele zu spielen oder sich einfach nur zu unterhalten. Man lernte so Leute aus ganz Deutschland kennen und unterhielt sich zum Teil bis spät in die Nacht (der kursinterne Rekord lag hier bei einer Videokonferenz, die bis halb drei am Morgen dauerte ...).
Mit dem sogenannten Club der Ehemaligen gibt es die Möglichkeit, auch über die Kurszeit hinaus noch Kontakt mit neuen Freunden und Bekannten zu halten und weitere Kontakte zu knüpfen.
Für alle, die gern Neues lernen und sich dabei nicht nur auf die Schulzeit beschränken wollen, sind die Deutschen Schülerakademien ein großartiger Weg, um sich weiterzubilden und neue Menschen zu treffen. Für mich war es eine durchweg positive und interessante Erfahrung.
Hannah L. W., Jahrgang 13 (Text und Foto)