"Kalinka kalinka kalinka moja, v sadu jagoda malinka malinka moja"

Diese Textzeile des russischen Volkslieds "Kalinka" hat sich wie ein Ohrwurm in die Köpfe der SchülerInnen aus dem Theater-Kurs von Frau Grobler gebrannt. Auf unserer Theaterfahrt vom 13.12. bis 16.12. ins brandenburgische Dorf Strodehne drehte sich alles um das Thema Integration von Einwanderern in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen in unserem Theaterstück besonders drei russische Frauen, die 1990 während einer Flüchtlingswelle von Moskau nach Berlin kommen und deren Geschichte erzählt wird. Da wir in den gewöhnlichen Unterrichtsstunden erst eine Basis für das Stück geschaffen haben, waren wir dementsprechend noch nicht weit mit der Umsetzung und brauchten also dringend Zeit für intensives Proben.

Bei unserer Ankunft am Dienstag in Strodehne wartete ein schönes Landhaus mit einem doch eher abstrakt gestalteten Garten auf uns. Um das Grundstück herum war pure Natur: Felder, ein Flussbett, ein See ... Wir konnten also ungestört bis in die späten Abendstunden proben, singen und tanzen.

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Der Tagesablauf war klar strukturiert: Nach Frau Groblers Morning Yoga gab es Frühstück. Es folgte eine Probe, das Mittagessen, eine kurze Ruhe, wieder eine Probe, leckeres Abendessen, eine letzte Probe und vor allem folgten lange Nächte. Doch wir waren motiviert und haben eine ganze Menge fürs Stück geschafft. Keiner hätte gedacht, dass unser Kurs so produktiv sein könnte. Dabei hatten wir sogar eine Menge Spaß und die ausgebaute Scheune diente prima als Probenraum. Besonders lustig waren das Singen und Tanzen zu russischen Liedern, wie z.B. auch "Kalinka". Dadurch entstand ein kleiner Ausgleich und die Gruppe kam enger zusammen – perfekt, oder?

Gemeinschaftliche Werwolf-Runden in den Abendstunden forderten viel Talent im Diskutieren, Lügen, Aufbauen von Vertrauen und im taktischen Spiel. Aber auch das sehr lange und sehr witzige Tabu-Match war ein kleiner Höhepunkt. Man kann also schon feststellen, dass wir auch unsere Freizeit gut genutzt haben.

Besonders nennenswert ist noch, wieviel Gefühl hinter der Erarbeitung unseres Textbuches steckt. Wir hatten emotionale Gespräche über Sozialsysteme und Menschenrechte. In einigen Momenten bekamen wir alle eine Gänsehaut und waren gerührt von der Erzählung unserer MitschülerInnen.

Die Woche in Strodehne hat nicht nur das Theaterstück, sondern auch uns selbst weitergebracht. Mehr können wir uns echt nicht für eine Kursfahrt wünschen. Wir freuen uns darauf, im März unser Stück vorzustellen und hoffen auf eine mitreißende Darbietung.

Amelie Streitz (Jahrgang 13)