"Der letzte Jolly Boy" ein bewegendes Zeitzeugengespräch

Zeitzeugengespräch mit Leon Schwarzbaum im Rahmen des "Shoa-Projektes" des 8. Jahrgangs

In der vergangenen Teamstunde lauschten wir Achtklässler andächtig den Ausführungen des 98-jährigen Herrn Schwarzbaum.

Ruhig und sachlich erzählte er uns von Erlebnissen, die für uns unvorstellbar waren. Er berichtete uns von den Grausamkeiten, die er im KZ in Auschwitz oder auf den Todesmärschen erlebt hat. Es ist für uns schwer nachvollziehbar, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten.

Trotz all der furchtbaren Erlebnisse ist Herr Schwarzbaum ein sehr positiv denkender und optimistischer Mensch geblieben. Wir haben ihn sehr dafür bewundert, dass er keinerlei Hass auf die Menschen empfindet, die ihm dieses Leid angetan haben. Für ihn sei es wichtig, dass sie eine gerechte Strafe bekämen. Aus diesem Grund ist er in zahlreichen Prozessen als Zeuge aufgetreten; auch in der Hoffnung, die Täter würden sich ihrer Verantwortung stellen. Traurig berichtete er uns, dass dies nie der Fall war.

Für uns war dieses Zeitzeugengespräch eine sehr ergreifende Erfahrung. Viele von uns haben gespürt, dass es Begegnungen dieser Art nicht mehr lange geben wird. Umso dankbarer waren wir, Herrn Schwarzbaum kennen gelernt zu haben und ihm unsere Fragen stellen zu dürfen.

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Sicherlich kann man in Büchern über diese Grausamkeiten lesen, aber nichts ist authentischer als diese persönliche Begegnung.

"Der letzte Jolly Boy" – Herr Schwarzbaum ist der letzte Überlebende seiner Band aus unbeschwerten Jugendzeiten. Und er wird nicht müde werden, das Geschehene durch Gespräche mit uns jungen Menschen vor dem Vergessen zu retten.

Text: Klassen 8A, 8B, 8C
Fotos: K. Ullrich (JGL 8)