Wir sind ein Team - Nachlese zur Triple-Premiere der Theaterkurse 13

"Lasst uns einen Powerkreis machen", fordert Konstantin alle auf, die sich in der Cafeteria nach der TriplePremiere der 13er-Kurse am 22.03. zusammengefunden haben. Wir bewegen uns, fassen uns an den Schultern, schauen uns an und sind froh, drei Premieren an diesem Abend über die Bühne gebracht zu haben. Da ist nicht nur Logistik gefordert. Auch stahlharte Nerven, insbesondere, wenn man beobachtet, mit welcher Qualität die anderen spielen.

Plakat_AmazonasDen Auftakt zur TriplePremiere macht der "Tod auf dem Amazonas" (Gruppe A. Lehmann, Regie: Leonie Paul und Jonathan Rösch). Das Besondere der Inszenierung ist die Gestaltung des Spielraumes. Die ganze Aula wird zum Kreuzfahrtschiff. Über eine Gangway und durch ein Fenster erreicht der Zuschauer den Ort und wird zum Check In aufgefordert. Kostüme und Requisiten zeigen den hohen Anspruch der Gruppe, die Imagination des Zuschauers zu unterstützen. Hervorzuheben ist ebenso die Spielleistung von Marius Walter, der als Hercule Poirot nicht nur einen immensen Textberg, sondern auch den Kampf mit einem störrischen Schnurrbart meistert.
Plakat_EtwasAls zweites Stück kommt die Inszenierung "ETWAS" (Gruppe B. Gutschmidt, Regie: Alisha Hellmuth und Lilli Parthum) auf die Bühne. Die Gruppe hat sich in Anlehnung an den Roman "Nichts" (Janne Teller) mit der philosophischen Frage: "Was ist im Leben von Bedeutung?", auseinandergesetzt. Dabei finden die Regisseurinnen eine sehr eigene formale Sprache, die die ZuschauerInnen herausforderte, eigene Bedeutungen zu finden. In Erinnerung ist hier besonders der Tanz von Alisha Hellmuth mit der ganzen Gruppe geblieben. Aber auch Videoclips, auf weiße Hocker und die Körper der SpielerInnen projiziert, erzeugen eindrückliche Bilder.
Plakat_WeiberDen Abschluss bilden "Die lustigen Weiber von Windsor" (Gruppe M. Grobler, in Zusammenarbeit mit Heidrun Holke, Bernd E. Jäger van Boxen). Die Gruppe überzeugt besonders durch ihr körperliches Spiel und eine geschlossene Teamleistung. Es macht einfach Spaß, den SpielerInnen zuzuschauen. Die Gags sind gut gesetzt und die auf den Typenfiguren der Commedia dell'arte basierenden Stückcharaktere haben eine eindeutige Körpersprache, Das belohnt das Publikum mit Szenenapplaus. Hervorzuheben sind auch die in großen Teilen von Rosa Muralt gefertigten Kostüme im Stil der englischen Renaissancekomödie.
Am Ende treffen sich alle im Kreis. Wir sind eine große Theatergemeinde. In diesem Jahr haben wir es wieder geschafft, drei sehr gelungene Inszenierungen dem Publikum zu zeigen. Das ist mein bewegtester Moment des Abends.

Th1-3
Monika Grobler (FBL Theater)