Man nimmt das ja alles viel zu schnell auf die leichte Schulter. Denkt sich, dass der Tag der offenen Tür an den Potsdamer Schulen wie ein Familienausflug zu Ikea oder Möbel Hübner am Samstag ist, hier noch ein Käffchen und da dieser sagenhafte Kuchen und zu gucken gibt’s sonst auch noch eine Menge.
Diese Art von Tag der offenen Türen mag es ja auch immer noch geben, die TodT- Touristen, die mit Reisebussen aus Berlin, Mecklenburg oder Nordrhein Westfalen sich am zweiten, dritten oder vierten Samstag des neuen Jahres zu den Potsdamer Schulen karren lassen, auf der Suche nach dem ultimative Erlebnis, dem besonderen Kick…aber nein, wer gestern bei der Vorstellung des Voltaire-Schulprofils in der hoffnungslos überfüllten Aula unserer Schule dabei gewesen ist, wer die gespannte Stille dort miterlebt hat wie auch die neugierigen Nachfragen und das erstaunte Mitmachen im Schulhaus, der hat gemerkt, dass die meisten Menschen sich nicht berieseln lassen wollten, sondern von einem viel ernsteren Anliegen getrieben wurden: der Suche nach einer geeigneten Schule für ihr Kind oder auch für sich selbst.
Dabei verlässt sich kaum jemand auf den Eindruck von nur einer Schule. Man geht auch „zum Helmholtz“, „zum Einstein“, „zur Lenné“ oder nach Herrmannswerder- und wägt dann ab. Nicht nur kalte Fakten spielen dabei eine Rolle (Welches Schulprofil wird geboten? Wie gut wird die Schule angewählt? Wo geht’s am besten zum Abitur?). Wichtig ist mindestens genauso sehr die Frage, ob die Kinder sich auf der möglichen Schule wohl fühlen werden.
Von den kalten Fakten konnten sich Eltern und angehende Schüler/innen auch dieses Jahr einmal mehr und doch wieder neu überzeugen lassen. Sie erfuhren spätestens dann, dass unser Schulprofil sich weiterhin geschärft hat, Stichwort Abi-Bac und „Werkstatt Ästhetische Horizonte“. Was das andere angeht – ich habe dieses Jahr selbst einige Tage der offenen Tür an anderen Schule besucht, denn mein Sohn muss auch langsam schauen, wo er hinwill, und ich finde, unabhängig von unserem tollen Schulprofil punkten wir am meisten. Die Präsenz und das Engagement, die freudige Zusammenarbeit von Eltern, Schülern, Hausmeister, Lehrern, Schulleitung, nicht zuletzt auch des Fördervereins ließen erahnen, dass diese Schule nicht nur funktioniert, sondern auch, dass ihr das Miteinander wichtig ist. In diesem Sinne: Auf ein Neues bei Voltaire!
Henning Siemers