Von Weihnachtsmarkt bis Windräder Studienfahrt nach Weimar

W1Weimar. Ein Ort, den nicht nur Goethe und Schiller besuchten, sondern auch zwei Deutschkurse aus dem 13. Jahrgang.

Am Freitag, dem 8.12., ging es nach der letzten Vorabiturklausur gut gelaunt und mit großen Erwartungen von der Schule in Richtung Weimar. Nach der Ankunft ließen wir den Abend entspannt auf dem Weihnachtsmarkt in der angrenzenden Innenstadt ausklingen. Den Samstag begannen wir mit einer Führung im Schillerhaus in der Schillerstraße. Dann führte uns eine Schülerin nach der Mittagspause von der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek durch den Park an der Ilm bis zu Goethes Sommerhaus.

Dass Windräder nicht nur gut für die Umwelt sind, lernten wir in der deutschen Uraufführung des Theaterstücks Unterleuten von Juli Zeh bei einem Besuch des Nationaltheaters. Der Sonntag war kulturell gut gefüllt mit einer weiteren Führung im Goethe-Nationalmuseum und dem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald. Der erste Schnee machte aus der kleinen Reise, ein kleines Abenteuer. Den Abend gestalteten die Schüler ganz individuell nach Herzenslust.

Der letzte Tag unserer Reise kam schnell und so kam uns die Besichtigung der Bauhaus-Universität wie ein Wimpernschlag vor. Nach einem Mittagessen in der Bauhaus-Mensa ging es für uns auch schon heim. Ein Wochenende voller Historik und neuen Erlebnissen.

Rosa Muralt (Jg. 13)

Das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert der Verfehlungen?

L1Zu diesem Thema arbeiten zur Zeit Seminarkursschüler des 12. Jahrgangs. Dabei setzen sie sich mit vielfältigen Themen zum 20. Jahrhundert auseinander, seien es z.B. solche zum Frauenbild in der bundesdeutschen Werbung, zum Völkermord an den Herero und Nama in Namibia oder zur Arbeit der Treuhandanstalt in der Spätphase der DDR.

Dass diese und andere Themen einer gründlichen und fachlich fundierten Recherche bedürfen, steht außer Frage. Weil sich dies jedoch nicht ganz so einfach machen lässt, deshalb nutzten die Seminarkursschüler die Schulungsmöglichkeit der Universitätsbibliothek Potsdam und informierten sich mit Hilfe der Bibliothekarin Frau Agethen über die Suchmöglichkeiten im Katalog der Bibliotheken, in Literaturdatenbanken und mit Hilfe von Internetsuchmaschinen. An verschiedenen Beispielen arbeiteten sie sich durch die Besonderheiten von Suchbegriffen, Sonderzeichen, Suchschlüssel, Trefferlisten und Datenbank-Infosystemen, um am Ende ganz praktischen Nutzen für ihre eigene Recherche daraus zu ziehen.

Tolle Möglichkeiten, die auch weiterhin von den Schülerinnen und Schülern kostenfrei genutzt werden können, bietet die Universitätsbibliothek Potsdam hiermit. Eine echte Empfehlung also.

A. Lehmann (FB Seminarkurs)

Im Gespräch mit Heiko Maas

Exkursion ins Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin am 22. November 2017

Ein Bericht von Mathilda Thiele, mit einem Kommentar von Merle Möhring, 10A

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Minister und Ministerinnen sowie Mitglieder der Regierung sind ausnahmslos Personen der Öffentlichkeit. Ob im Fernsehen für Talkshows oder ein Interview für das Radio: Tagtäglich begegnet uns das Thema Politik und seine Repräsentant/innen. Die Chance, mit einem Minister einmal zu sprechen, ihm Fragen stellen dürfen und mit ihm zu diskutieren, bekommt man nicht alle Tage. Wir, die Klasse 10A, zusammen mit Frau Dannenberg und Frau Vogt, hatten die außergewöhnliche Möglichkeit, genau das zu tun, und zwar mit dem Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz Heiko Maas.

Frau Teschke, eine Mitarbeiterin des Ministeriums, empfing uns herzlich und lud uns auf einen Rundgang durch das Ministerium ein, nachdem sie uns ein paar allgemeine historische und aktuelle Fakten über das Ministerium und dessen Gebäude erzählte. Wir erfuhren vieles über die Historik und die Architektur des Hauses. Auch der Poströntgenraum und die Kunst im Innenhof durften nicht fehlen. Wir erfuhren nicht nur, wie das Gebäude aufgeteilt ist und wer hier wo arbeitet, sondern Frau Teschke offenbarte uns auch, dass hier am 9. November 1989 die Reisefreiheit durch Günter Schabowski verkündet wurde – was für ein geschichtsträchtiger Raum!

M4In den vergangenen PB-Blöcken hatten wir uns bereits nicht nur mit den Aufgaben des Ministeriums und Herrn Maas' Aufgaben beschäftigt, sondern uns auch mit dem Gesetz gegen Hasskriminalität im Internet und der "Mietpreisbremse" auseinandergesetzt, zu denen Herr Maas besonders viel beigetragen und für die er sich eingesetzt hat. In den folgenden Stunden beredeten, diskutierten und befragten wir Herrn Maas zu den verschiedensten politischen Themen, die uns beschäftigten und interessierten. Wir baten ihn um eine Stellungnahme zu den vergangenen Bundestagswahlen und zur Jamaikakoalition. Er erzählte uns, was er für möglich hält, und berichtete über die Partei SPD, in der er Mitglied ist, und warum es derzeit wieder offen ist, ob die SPD in eine Koalition mit der CDU/CSU eintreten sollte. Wir diskutierten über die "Mietpreisbremse" und zur Hasskriminalität im Internet und fragten Herrn Maas unter anderem nach seiner Meinung zur Partei "Alternative für Deutschland".

Die Möglichkeit, mit einem Bundesminister persönlich zu reden, ihm Fragen zu stellen und einmal an seinem Schreibtisch zu sitzen, was sich wirklich gut anfühlt und aussieht – ich kann es nicht leugnen – bekommen nicht viele. Wir haben dieses Angebot bekommen, und dank intensiver Vorbereitung konnten wir diese Chance zu 110% nutzen und werden die Eindrücke dieses Tages noch lange in Erinnerung behalten.

Mathilda Thiele

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Das Gespräch mit Heiko Maas hat mir sehr gut gefallen. Ich habe Herrn Maas als sehr angenehmen Gesprächspartner empfunden, der uns ernst genommen und unsere Fragen dennoch sehr souverän beantwortet hat. Besonders interessant fand ich zu hören, dass er glaubt, die Mietpreisbremse könnte tatsächlich noch greifen, falls bestimmte Punkte verändert werden sollten. Er hat hier vorgeschlagen, den Vermieter zu verpflichten, offen zu legen, wie viel der Vormieter bezahlt hat, damit zukünftige Mieter direkt sehen, ob und um wie viel die Miete angehoben wurde. Ich verstehe, worauf er hinaus will und glaube auch, dass es auf jeden Fall etwas bringen würde. So wäre besser zu erkennen, ob bei der Wohnung die Mietpreisbremse überhaupt gilt. Derzeit ist es so: Sollte der Vormieter bereits eine überhöhte Miete gezahlt haben, kann der Vermieter den gleichen Betrag von den nachfolgenden Mietern verlangen. Momentan müssen Mieter noch eine Anfrage an den Vermieter stellen, wenn sie erfahren wollen, ob diese Ausnahmeregelung für ihre Wohnung gilt. Ein sehr gutes Argument von Herrn Maas ist meiner Meinung nach, dass jemand, der sich neben vielen anderen Bewerbern für eine Wohnung bewirbt, natürlich geringere Chancen hat, sollte er direkt prüfen, ob der Vermieter rechtswidrig handelt. Denn so kann der Verdacht entstehen, dass dieser Mieter eine Menge Arbeit und Ärger mit sich bringt.

Allerdings würde ich vorschlagen, die oben angesprochene Sonderregelung komplett aufzuheben: So müssten sich die Vermieter bei der Wiedervermietung an die Regeln der Mietpreisbremse halten. Da es auch eine Sonderregelung für Neubauten und umfassend sanierte Wohnungen gibt, die nach dem 1. Oktober 2014 erstmals vermietet werden, sollte wenigstens bei den alten Gebäuden die Mietpreisbremse gelten.

Die Ausnahmeregelung für Neubauten finde ich fair, da der Bau von neuen Häusern viel Geld kostet und der Vermieter die Chance haben sollte, trotzdem einen Gewinn daraus zu ziehen. So motiviert man mehr Menschen zum Immobilienbau und schafft den benötigten Wohnraum.

Seine Antwort hat mich nur teilweise überzeugt, da ich glaube, dass radikalere Veränderungen nötig sind, um die Mietpreisbremse zum Greifen zu bringen. Natürlich muss ich hier berücksichtigen, dass mein Vorschlag der CDU (Koalitionspartner der SPD) noch weniger gefallen hätte als der von Herrn Maas und ich womöglich einige Probleme, die auftreten könnten, nicht sehe, da mir die deutsche Rechtslage nicht sehr vertraut ist. Ausreichend fand ich seine Frage trotzdem: Er hat mir seine Meinung sehr offen und gut verständlich erklärt, wodurch mir neue Aspekte der Thematik klar wurden.

Merle Möhring

"Für Vielfalt engagiert": Landestreffen der "Schulen ohne Rassismus Schulen mit Courage" 2017

SoRSmCVoller Vorfreude machten Michel, Pauline und ich, Schüler aus dem Politikkurs des 12. Jahrgangs, uns am Montagmorgen des 13.11. auf in den Potsdamer Landtag zum Landestreffen von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, welches jährlich, initiiert von der RAA, in Brandenburg stattfindet.

Zum Einstieg des Tages bekamen wir zuerst einmal eine kleine Führung durch den Landtag, mit interessanten Hintergrundfakten zur Geschichte und zum architektonischen Konzept des Landtags. Die vorherrschende weiße Farbe, in der so ziemlich das gesamte Gebäude gehalten ist, steht beispielsweise für die zu erstrebende Transparenz der Politik. Anschließend trafen wir uns alle im großen Plenarsaal des Landtages – wir, das waren nun die ca. 120 Schülerinnen und Schüler aus Schulen aus allen Ecken Brandenburgs.

B01Nach den Eröffnungsreden der Landtagspräsidentin, der Bildungsministerin des Landes Brandenburg und der Landeskoordinatorin der RAA Brandenburg, in der vor allem die Wichtigkeit des Engagements von SchülerInnen und Schulen gegen jegliche Art von Ausgrenzung hervorgehoben wurde, ging es auf in die von uns zuvor gewählten Workshops rund um das Thema "Für Vielfalt engagiert".

Wir drei VoltaireschülerInnen besuchten das Seminar der Opferperspektive Brandenburg, in dem es um Handlungsmöglichkeiten gegen und Erfahrungen mit rechter Gewalt ging. Wir lernten, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen, falls man Zeuge rechter Gewalt werden sollte, sondern sich einzubringen und zu helfen, ohne sich jedoch selber in Gefahr zu bringen.

In der darauf folgenden "Ideenbörse" hatten die einzelnen Schulen jeweils die Möglichkeit, ihre Projekte oder Aktionen, die im Rahmen des "Schule ohne Rassismus"-Netzwerkes entstanden waren, vorzustellen, sich untereinander auszutauschen und sich von den anderen inspirieren zu lassen. Im Zuge dessen stellten wir das Projekt des "Wunschbaumes für Toleranz" vor, dass der Politikkurs des 13. Jahrgangs entwickelt und betreut hat. Die anderen Schulen stellten beispielsweise Projekte wie das "Radio Courage" vor, kurze YouTube-Clips mit Alltagsgeschichten rund um das Thema Zivilcourage, oder teilten Eindrücke von gemeinsamen Weihnachtsfeiern und Sportfesten.

Gegen 16:00 Uhr neigte sich der bunte Tag dann auch dem Ende zu, und wir fanden uns alle noch einmal im Plenarsaal ein, um uns gemeinsam über unsere Eindrücke, Ergebnisse und Zukunftswünsche des Tages auszutauschen.

B02Insgesamt war es ein wirklich vielfältiger und interessanter Tag, mit musikalischer Untermalung, vielen neuen Eindrücken, Ideen und Kontakten. Zum krönenden Abschluss konnten wir uns dann am Abend alle noch stolz im Fernsehen bestaunen.

Rosa Hurm (PB-Kurs, 12. Jahrgang)