Lehrkräfte laufen für die Firma Voltaire 2024

Werde ich es schaffen? Wird mir mein Hintermensch vor lauter Übereifrigkeit auf die Fersen treten, ich im Graben landen am Wegesrand, "ungeduscht, geduzt und ausgebuht" (Max Goldt)?

Oder wird es nur ein ganz netter, gemeinsamer Lauf, in dem es um nichts weiter geht als um den Team Spirit?

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Beide Vorstellungen zum Potsdamer Firmenlauf (am 28.05.2024) haben sich im Nachhinein nicht voll bestätigt. Sie wurden eher übertroffen – im Guten. Zu zehnt sind wir Lehrerinnen und Lehrer gestartet, alle zehn sind wir heil angekommen, aber: Was das für Kräfte freigesetzt hat! Von wildem Gejubel auch unseres Schulleiters angepeitscht, flogen wir geradezu ins Ziel. Bei Armand "Überschall" Ligouis hat es, glaubwürdigen Berichten zufolge, sogar auf dem Weg heftig geknallt – man kennt diese Phänomene sonst nur von der Concorde.

Wer diese Zeilen liest, merkt, er hat einiges verpasst. Aber der nächste Firmenlauf kommt bestimmt; und ich bin mir sicher: Wir werden wieder zahlreich vertreten sein und zur sportlichsten Schule Potsdams ernannt werden!

Henning Siemers (Text; Foto: Nadja Möhring)

Schüleraustausch mit der Hauptstadt Europas

Im April 2024 haben 18 Schülerinnen und Schüler unserer Klasse 8L und acht Schülerinnen und Schüler der Klasse 8G an einem einwöchigen Schüleraustausch mit dem Lycée franco-allemand in Straßburg teilgenommen. Begleitet wurden wir von unseren Französischlehrerinnen Frau Kenner und Frau Neye.

Nach einer teilweise stressigen Anfahrt und insgesamt achteinhalb Stunden Zugreise kamen wir in der Gare Centrale de Strasbourg an, fanden uns mit unseren Austauschpartnern zusammen und fuhren zu unseren Gastfamilien. Der Rest des Nachmittags stand frei zu Verfügung. Vielen fiel es am Anfang noch schwer, Französisch zu sprechen.

Samstagnachmittag machten wir alle zusammen ein Picknick im Parc de la citadelle. Wir verbrachten unsere Zeit mit Essen, Teamspielen und Gesprächen über unsere bisherigen Erlebnisse.

Am Sonntag war ein freier Tag, an dem wir die Zeit mit unseren Gastfamilien verbringen konnten. Ich zum Beispiel habe mit meiner Austauschpartnerin, ihren Freunden und deren Partnern einen Escape Room ausprobiert. Es war manchmal schwierig, die Aufgaben auf Französisch zu verstehen, aber insgesamt hat es Spaß gemacht.

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Nach einer Stadtrallye “auf Gutenbergs Spuren” hatten die französischen und auch die deutschen Klassen ein Gespräch mit der Straßburger Generalkonsulin Heike Thiele, bei dem wir viele interessante Dinge von ihr erfahren haben. Da französische Schulen Ganztagsschulen sind, hatten wir danach noch bis 17:30 Uhr Unterricht.

Dienstagvormittag verbrachten wir mit französischem Unterricht, nachmittags machten wir einen langen Spaziergang durch verschiedene Stadtviertel Straßburgs, hörten uns spannende Vorträge unserer Austauschpartner an und besuchten das Rathaus.

Auch Mittwoch hatten wir von 08:00 bis 12:00 Uhr Unterricht. Da mittwochs in Frankreich der Unterricht nur bis 12:00 Uhr geht, hatten wir noch etwas Freizeit, bevor wir ab 16:00 Uhr in der Straßburger Eishalle Schlittschuh gelaufen sind. Mittwoch war der letzte komplette Tag unseres Austausches.

Donnerstag trafen wir uns noch einmal alle im Lycée zu einem gemeinsamen Abschiedsfrühstück. Danach mussten wir auch schon los, um unseren Zug zu bekommen. Also verabschiedeten wir uns von unseren Correspondants und liefen zum Bahnhof. Der Austausch war eine schöne und spannende Erfahrung, natürlich freuten wir uns trotzdem alle auf Potsdam, unsere Familien und das eigene Zimmer. Und jetzt sind wir schon ganz gespannt auf den Gegenbesuch im Juni.

Adele und Alina, 8L (Fotos: F. Neye und I. Kenner)

Schüleraustausch mit Château-Thierry

In diesem Schuljahr hatten die Französisch-Kurse des 11. und 12. Jahrgangs die Chance auf einen unvergesslichen Schüleraustausch mit Frankreich.

Vom 15.03. bis 21.03. 2024 sind wir, 21 Schülerinnen und Schüler, zum Geburtsort von Jean de la Fontaine, nach Château-Thierry, gefahren und konnten in Gastfamilien den Alltag in französischen Gastfamilien kennen lernen. Unser Programm war vielfältig und spannend gestaltet.

Um das Eis zwischen den deutschen und französischen Teens zu brechen, sind wir am ersten Tag mit Ruderbooten in der Marne gepaddelt. Ein weiterer Programmpunkt war die Teilnahme am Unterricht unserer Gastschüler, wobei wir auch das Lycée "Jean de la Fontaine", also unsere Partnerschule, besichtigen konnten.

Darüber hinaus besuchten wir das Institut der französischen Sprache, das persönlich von dem französischen Präsidenten nur wenige Monate vorher eröffnet worden war. Außerdem erkundeten wir mithilfe einer Stadtrallye Chateau-Thierry; und zu guter Letzt kam das Highlight: ein Tagesausflug nach Paris. Dort starteten wir mit einer Bootsfahrt auf der Seine und konnten uns danach eigenständig auf Erkundungstour begeben.

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Viele von uns sind im Abibac-Zweig, dem deutsch-französischen Abitur. Für uns war der Austausch also nicht nur eine Gelegenheit für großartige Erfahrungen mit viel Spiel und Spaß, sondern auch eine tolle Möglichkeit, unser Französisch zu verbessern und zu vertiefen.

Wir freuen uns schon darauf, wenn die französischen Schülerinnen und Schüler bald hierherkommen.

Text: Rania, Hannah, Vito (Jg. 11) und Rebecca und Felizitas (Jg. 12)
Foto: H. Halgasch

Bonjour l(a)es Suisse(s)!

Savoir vivre

Wir, 19 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10L sowie zwei unserer Lehrkräfte, Herr Hübner und Frau Roscher, waren im Zeitraum vom 15.03. bis 22.03.2024 für unseren Gegenbesuch der Schweizer Schüler im Kanton Jura rund um Porrentruy. Nachdem wir am Freitag, nach Tradition der Deutschen Bahn, eine Stunde später ankamen als geplant, wurden wir von unseren Gastfamilien herzlich empfangen.

Das Wochenende hatten wir mit unseren Gastfamilien frei zur Verfügung, und viele haben das für erste Sightseeing-Touren durch die Schweiz genutzt, zum Beispiel nach Bern oder Fribourg. Am Samstagabend ging der Großteil der Schweizer mit ihren Gastschülern bowlen, um sich untereinander besser kennenzulernen. Am Sonntag besuchten dann die meisten einen Trampolin-Park in Delémont.

Montag fing unser offizielles Programm mit einem Schulbesuch des Lycée Cantonal de Porrentruy an, welches uns alle, aufgrund seiner Größe (und sechs Gewächshäusern), sehr beeindruckte. Wir starteten mit dem jeweiligen Unterricht unserer Austauschschüler und setzten unseren Tag dann mit einem Stadtrundgang durch Porrentruy fort.

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Dienstag fuhren wir mit dem Zug nach Lausanne, um dort das Musée Olympique zu besuchen, danach überquerten wir mit der Fähre den Genfer See, um in Frankreich die Quelle des Evian-Wassers zu sehen.

Das Highlight am Mittwoch, an dem wir Genf besuchten, stellt vermutlich ein interaktiver Simulator zum Katastrophenschutz im Museum des Roten Kreuzes dar. Donnerstag war der wohl entspannteste Tag, wir fuhren vormittags in das Bowlingcenter, in dem wir mit Billard, Tennis und einem Escape-Room Spaß hatten. Nachmittags wurden wir dann durch eine der Fabriken von Victorinox geführt und bekamen spannende Eindrücke in die Produktion Schweizer Messer – und einen Gemüseschäler geschenkt.

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Freitag, an unserem Abreisetag, fuhren wir morgens in die Schule nach Porrentruy, um einen Podcast zum Thema Demokratie in Schulen aufzunehmen und um uns von unseren Austauschschülern zu verabschieden.

Demokratie vergleichen

Abseits von den kulturellen Bereicherungen haben wir auch einiges über die Politik in der Schweiz gelernt. Wir wissen jetzt, dass die Einwohner des Jura, so wie es in der Schweiz üblich ist, sich sehr stark mit ihrem Kanton identifizieren. Das liegt wohl daran, dass alle 26 Kantone in der Schweiz beträchtliche Autonomie in vielen Bereichen, wie zum Beispiel in der Bildung, dem Gesundheitswesen und bei den Steuern haben. Seit der Abspaltung vom Kanton Bern im Jahre 1978 ist der Kanton Jura selbstständig. Das macht ihn zum allerjüngsten Kanton!

Die Schweiz rühmt sich, seit fast 200 Jahren nicht mehr in einen Krieg eingetreten zu sein. Sie agiert in der Welt neutral; so ist sie weder EU-Mitglied noch ein Teil der NATO, pflegt jedoch enge Beziehungen zu ihren Mitgliedstaaten.

Wie in Deutschland unterscheidet man in der Schweiz zwischen Exekutive, Judikative und Legislative. Auch das Wahlrecht gilt in der Schweiz ab einem Alter von 18 Jahren. Die Schweizer Regierung ist außerdem auf direkter Demokratie aufgebaut. Jeder Bürger der Schweiz hat das Recht, eine Abstimmung zu einem beliebigem politischen Thema anzufragen. Zuletzt haben wir über die Parteien in der Schweiz gesprochen. Im Grunde genommen sind es die gleichen Parteien wie auch in Deutschland. Die meisten Schweizer sind sehr stolz auf ihr schönes Land, deshalb wählen die meisten in der Schweiz das Äquivalent zur deutschen CDU.

In einer Gastfamilie leben

Während des einwöchigen Austausches in der Schweiz wurde jeder Schüler in einer Schweizer Gastfamilie untergebracht und einem Austauschpartner zugeteilt. Wir konnten vorher schon Kontakt mit den Schweizern aufnehmen und bereits ein paar Informationen austauschen. Dadurch, dass unsere Austauschschüler bereits für eine Woche im Januar bei uns zu Besuch waren, war es noch leichter, sich anzupassen und Anhang zu finden.

Nach dem Tagesprogramm unter der Woche verbrachten wir den übrigen Abend bei unseren Familien, wodurch uns unter anderem die Schweizer Spezialitäten näher gebracht wurden. Wir wurden sehr nett und herzlich empfangen und konnten jederzeit bei Problemen nachfragen. Am Anfang war es ungewohnt, den ganzen Tag auf Französisch zu kommunizieren, doch durch die guten Deutschkenntnisse der Schweizer und unsere Französischkenntnisse war das kein Problem. Es wurde mit der Zeit immer einfacher und fließender.

Wir haben viele neue Leute kennen lernen können, und viele stehen immer noch in Kontakt mit ihren Austauschpartnern. Es war ein sehr schönes und einprägsames Ereignis.

Antonia H., Amelie B., Martha S., Friedrich G. aus der Klasse 10L (Text; Fotos: Herr Hübner)